Gesamtschule Eifel trifft beim Rugby in Paris nicht auf Rowdies

30 Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule Eifel machten sich am 19. Januar früh morgens auf den Weg nach Paris, um ihre Spielfähigkeiten in der beliebten Sportart Rugby zu erweitern. Initiiert wurde die Fahrt vom Landestrainer Dirk Frase mit Unterstützung seines Kollegen Marc Brüggen. Beide trainieren seit zwei Jahren mit zunehmendem Erfolg die Schüler und Schülerinnen der Jahrgänge 5 bis 9 an der Gesamtschule in Arbeitsgemeinschaften und Projektwochen.

Morgens um 8 Uhr fuhren wir in Schnee und Sturm pünktlich im Schulzentrum ab. Neben den Trainern wurde die Truppe von den beiden Lehrerinnen Frau Braun und Frau Wallraff begleitet sowie von Frau und Herrn Müller und Frau Weißkopf als Vertreter des Fördervereins. Schließlich hatte der Förderverein erst kürzlich einen Preis bei der AOK „Starke Kids“ gewonnen und wollte so die Entwicklung des Schulrugbys kräftig unterstützen. Dies taten sie auch dankenswerterweise, indem sie für die Verpflegung während der Fahrt sorgten.
Nach einer angenehmen Fahrt erreichten wir Paris dann nachmittags und wurden mit strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen belohnt.
Unsere erste Etappe führte uns zur Galopprennbahn „Hippodrom“, dort warteten der französische Jugendtrainer Olivier und der Akademieleiter Julien des Rugbyclubs „Stade Francais Paris – SF“ auf uns.

Schnell umgezogen, fing das Training in zwei Mannschaften an. Nach der Busfahrt waren alle froh, sich wieder richtig bewegen zu können. Jeder Schüler und jede Schülerin im Alter von 10 bis 15 gab sein/ ihr bestes – schließlich hat man nicht jeden Tag die Gelegenheit, von solch renommierten Trainern gefordert zu werden. Talente wurden hier vom geübten Trainerauge gesichtet.
Es stellte sich heraus, dass bei dieser sportlichen Aktion es keine Sprachbarrieren gab – die Trainer sprachen kein deutsch und die Schüler kaum französisch. Die Lehrerinnen überbrückten zwar den Anfang, konnten aber nicht überall gleichzeitig sein. Und so kam es, dass nach dem Training die Trainer ein paar Brocken deutsch gelernt hatten und die Schüler einige Wörter französisch mitnahmen.
So funktioniert Sprachenlernen und Europäisierung optimal.

Glücklich und ausgeglichen machte sich die Truppe nach dem Training auf zur Jugendherberge.
Zuvor brachte uns der Busfahrer Lars Giel noch zu einem weiteren Höhepunkt – dem Eiffelturm („La Tour Eiffel“).

Da es bereits dunkel wurde, erblickten wir den berühmten Turm von Trocadero aus hell erleuchtet.
Als er wenig später auch noch anfing zu blinken, waren alle restlos begeistert, und einigen von uns entfuhr ein verzückter Aufschrei – fast so, als hätte man einen Star erblickt. Es entstanden Bilder für die Ewigkeit!
Nach einer aufregenden Umrundung des Triumphbogens („Arc de Triomphe“) mit unserem komfortablen Reisebus – Herr Giel kannte die Fahrkünste der Franzosen zum Glück sehr gut und hatte kein Problem mit der zwölfspurigen Fahrbahnführung – kamen wir zufrieden in unserer Unterkunft in der Nähe von Sacre Coeur an.

Hier erwartete uns neben sehr freundlichem Personal ein leckeres Abendessen, zubereitet von Frau und Herrn Müller und Frau Weißkopf.
Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns am nächsten Tag auf, um Paris näher zu erkunden.
Unser erster Halt führte uns zur berühmten Kathedrale „Notre Dame“.

Nachdem wir in das imposante Gebäude hineingegangen waren, erlebten wir eine eindrucksvolle Messe. Fast als wären wir in einem Märchen, erlebten wir den Ein zug der Geistlichkeit mit viel Weihrauch und wunderschönem Gesang. Ein weiterer Höhepunkt der Reise!

Anschließend führte uns die Reise zu Fuß durch das Quartier Latin zur Universität „Sorbonne“ und dem „Jardin de Luxembourg“. Dort rasteten wir eine Weile um dann weiter zum Invalidendom zu marschieren.

Abends kam es dann zum eigentlichen Anlass der Fahrt:
Der European Rugby Challenge Cup im Stade Jean-Bouin in Paris.
Stade Francais, einer der Pariser Rugby Clubs, spielte gegen die Mannschaft aus Schottland, Edinburgh Rugby.

Ausgestattet mit reichlich Fahnen der französischen Mannschaft waren wir bereit zum Anfeuern „unserer“ Mannschaft. Nach einem Auftakt mit reichlich Dudelsäcken begann das Spiel. Alle waren sehr beeindruckt von den großen Muskelpaketen, die unten auf dem Feld um den elliptischen Ball kämpften.
Wir wurden sogar Zeuge eines „Flitzers“, der aber – anders als in Deutschland – seine Runden auf dem Spielfeld drehte und dann friedlich unter Jubelrufen im Fanblock wieder verschwand.
Wir erlebten Rugby als ein Spiel mit kräftigen körperlichen Kämpfen, aber mit einem hohen Anteil an Fairness. Auch außerhalb des Spielfeldes begegneten sich alle mit großer Freundlichkeit.
Unsere lautstarke Unterstützung zeigte Erfolg: Die Franzosen gewannen gegen die Schotten.
Gerade für die jüngeren Schüler war dieser Tag jedoch eine echte Herausforderung, begann das Spiele doch erst um 21 Uhr und endetet um 23 Uhr. Auf Anfrage einer Lehrerin, ob er müde sei, antwortete Tom aus der sechsten Klasse: „Ja, aber es ist trotzdem toll!“ Belohnt wurden alle für ihr Durchhalten mit Autogrammen der internationalen Spieler.
Anschließend fuhren alle zufrieden zurück nach Blankenheim.
Ohne Zwischenfälle kamen wir wohlbehalten morgens um 6 Uhr wieder an der Schule an.
Für alle Beteiligten waren dies wunderbare Tage mit einmaligen Erlebnissen, die man so schnell nicht vergisst.
Unser besonderer Dank gilt Herrn und Frau Müller und Frau Weißkopf für die tatkräftige Unterstützung bei der Verpflegung und der Planung sowie natürlich den Trainern für den grandiosen sportlichen Teil der Reise.
Vormerken sollten sich alle, die an der Sportart interessiert sind, dass in Kürze sich mit Unterstützung des Fördervereins der Gesamtschule ein neuer Rugbyverein gründen wird.
Wir Lehrerinnen und Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule sind auf jeden Fall bei der nächsten Rugbyfahrt sofort wieder mit an Bord!

Britta Braun