Volleyballtraining in den eigenen vier Wänden

Ein Angebot von Julia Reetz auch an unsere SchülerInnen

Gewöhnlich ist die Blankenheimer Dreifachsporthalle an einem Freitagnachmittag der Treffpunkt junger Volleyball-Begeisterter, die nach der Schule gemeinsam Teamsport treiben wollen. Wer nun freitags zur Sporthalle der Gesamtschule Eifel kommt, steht aktuell vor verschlossenen Türen. Die Schulen in Nordrhein-Westfalen sind wegen der Corona-Krise seit dem 16. März 2020 geschlossen und nehmen auch trotz ihrer schrittweisen Öffnung seit dem 19. April nur schleichend wieder ihren Normalbetrieb auf. Die Lehre wurde von den Klassenräumen in die heimischen Kinderzimmer verlegt. Doch so manches bleibt dabei auf der Strecke. Zu erwarten war, dass vor allem sportliche Aktivitäten, die sonst in der Turnhalle stattfinden, nun ausgesetzt werden müssen. Denn wie sollte es möglich sein, einen Mannschaftssport wie Volleyball auch in Zeiten von Kontaktverbot und geschlossenen Sportstätten weiterhin auszuüben, zumal auch die begrenzte Fläche heimischer Räumlichkeiten kaum eine Alternative zu bieten scheint? Und doch: Es gibt Möglichkeiten, weiterhin gemeinsam aktiv zu sein.Seit vielen Jahren ist Julia Reetz aktive Volleyballspielerin im TSV Blankenheim und seit ihrer Beteiligung an der Kooperation des TSV Blankenheim und der Gesamtschule Eifel im Rahmen der Projektwoche 2019 engagiert sie sich gemeinsam mit ihrem TSV-Partner Dieter Koll bei der Organisation eines Volleyballkurses an der Schule. Sofern es ihr ihre freie Zeit neben dem Studium erlaubt, vermittelt sie freitags in zweistündigen  Unterrichtslektionen einen theoretischen und praktischen Zugang zum Teamsport Volleyball an die Jugendlichen. Auch dieser gemeinsamen Zeit macht COVID-19 nun einen Strich durch die Rechnung. Doch inspiriert von Personen des öffentlichen Lebens, die ihre Sportangebote auf Plattformen wie YouTube nun für den digitalen Raum fit gemacht haben, wo sie jeder zu Hause durchführen kann, hat auch sie ein Konzept erarbeitet, das es möglich macht, in den eigenen vier Wänden das Volleyball-Training fortzusetzen. Dennoch weiterzumachen kann gerade jetzt, wo ein geregelter Alltag kaum stattfindet, viel Kraft und Motivation bringen. Julia Reetz möchte den Schülerinnen weiterhin die Möglichkeit bieten, an einem festen Termin am Training teilzunehmen und individuelle Betreuung zu erfahren.  Das stellte sich als eine große Herausforderung dar. Wie sollte sie Trainingseinheiten für SchülerInnen erstellen, ohne dass jeder von ihnen die nötigen Voraussetzungen zuhause hat? Hier konnten digitale Möglichkeiten Abhilfe leisten: Die angeleiteten Trainingseinheiten fanden nun über das Video-Konferenz-Tool Zoom statt. So konnte sie (beinahe) von Angesicht zu Angesicht mit den Volleyball-SchülerInnen trainieren, Tipps geben und Hilfe leisten.  Julia Reetz begann so erst einmal mit der Konzeption simpler Workouts, die den Fokus auf Kraft legen. Für solche Kraftübungen benötigt man kaum Materialien, auch kannten die SchülerInnen bereits einige der Übungen und konnten so gleich starten. Als nächstes folgten Gleichgewichts- und Koordinationsübungen und in der darauffolgenden Trainingseinheit begann die Ballarbeit. In diesem Rhythmus von drei wechselnden Einheiten hat sie Übungen des Teamsports Volleyball in Zeiten von Social Distancing in digitale Übungsstunden vor dem Bildschirm übersetzt. Vor allem bei der Arbeit mit dem Ball ist noch Grundlagenarbeit zu leisten, da hier auf die korrekte Ausübung der Technik geachtet werden muss, unter anderem,  um wirklich gesund Sport zu machen. So kann sie über die Videofunktion die Ausführung genau anleiten und gegebenenfalls korrigieren. Manche Übungen müssen aufgrund der begrenzten Möglichkeiten und zur Verfügung stehenden Räume im Sitzen oder mit einer Hauswand anstelle eines Trainingspartners ausgeführt werden.  Mithilfe von einem Sockenpaar lassen sich zudem kleine Bälle herstellen, mit denen simple Übungen zur Hand-Augen-Koordination durchgeführt werden können. Es gilt also kreativ und innovativ zu arbeiten um sich neue Möglichkeiten des Trainierens zu erschließen.

Jetzt diesen sportlichen Ausgleich zu bieten, zu zeigen, dass der TSV Blankenheim noch immer da ist und sich weiter aktiv engagiert, setzt ein positives Zeichen und zeigt eine klare Kante in der Corona-Krise.  Die positiven Aspekte des gemeinsamen Sporttreibens auf die Psychohygiene hilft vor allem Schulkindern dabei, das eigene Stresslevel zu senken und Ausgleich zur vielen Arbeit zu schaffen. Dass das Workout über Zoom „ganz cool ist, weil man vor allem in dieser Zeit nicht viel Sport macht und es auch eine coole Abwechslung ist“, wie ein junger Teilnehmer sagt, kann nur ein Anreiz sein, sich auch weiterhin für Möglichkeiten des gemeinsamen Sporttreibens einzusetzen, sodass Volleyball  im Netz alsbald genauso viel Resonanz erfährt wie in der Sporthalle.