Auch in diesem Jahr hörten Lehrerinnen und Lehrer zusammen mit ihren Klassen diesen Ruf und machten sich auf den Weg nach Köln, um an einer Lesung teilzunehmen, die für alle unerwartet verzaubernd war.
Direkt am Chlodwigplatz gelegen befindet sich das „Alte Pfandhaus“, dessen Lesesaal an das Innere eines Schiffs erinnert, die U-förmige Anordnung der Sitzplätze sorgte für eine gute Akustik, die sprichwörtlich die „Nadel fallen“ hören ließ.
Dies war auch genau dann der Fall, wenn Mehrdad Zaerni zeichnete. Der Bruder der Autorin Mehrnousch Zaeri-Isfahani, illustriert ihre Bücher und verzauberte nebenbei alle Anwesenden durch seine Bilder, die er nach den vorgetragenen Textpassagen zeichnete.
Da sah man aus ein paar schwarzen Strichen ein Flugzeug entstehen, das auf der Flucht aus dem Iran vor dem damaligen Diktatoren Ajatollah Khomenei die gesamte Familie Zaeri zeigt, wie sie voller Hoffnung und auch Angst zuerst der Türkei und dann Deutschland entgegenfliegen.
Mehrnousch Zaeri-Isfahani, die Autorin des Buches „33 Bogen und ein Teehaus“, schrieb ihre Geschichte vor zwei Jahren auf. „Diese Geschichte lässt sich eigentlich auch wunderbar erzählen“, sagt sie, denn die Erzähltradition im Iran sei sehr ausgeprägt. Und man möchte als Zuhörer auch gar nicht, dass sie aufhört, ihre Geschichte zu erzählen: sei es die Bewunderung für das KaDeWe, in dem sich die Kinder ohne Geld und im kältesten Winter in Berlin aufhalten können oder das Staunen über den Sportunterricht in Heidelberg – der Stadt, in der die gesamte Familie dann letztendlich landet und glücklich wird.
Und all diese Geschichten werden noch berührender und eindrucksvoller durch die Zeichnungen des Bruders, der sogar die damals gefundenen Schätze – zwei kleine Schlümpfe – der Zeichnung hinzufügt und damit allen Anwesenden ein Raunen entlockte.
Die anschließende Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, den beiden Fragen zu stellen, wurde rege genutzt und verging wie im Flug!
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und auf weitere verzaubernde Momente!