Der erste Kulturtag der Gesamtschule Eifel am vergangenen Donnerstag fand an vielen Orten statt. Während die einen am Jungen Theater Bonn mitfieberten und weitere in der Kölner Comedia mitfühlten, sang, tanzte und spielte der Rest der teilnehmenden Schüler:innen in über zehn Projekten am Schulstandort sowie in der Stadt Blankenheim selbst.
Doch der Reihe nach. Dass die Ahr in Blankenheim ihre Quelle hat, ist noch eine recht bekannte Tatsache. Auf der Wanderung, die von der Klassenstufe 7 für den Kulturtag organisiert wurde, lernten die Schüler:innen den Ort näher kennen, ja entdeckten ihn wie zufällig neu. Ob auf den Spuren der Römer im Tiergartentunnel oder rund um die mittelalterliche Burg – überall war unter Staunen zu erkennen, was alles unter dem Begriff „Kultur“ verstanden werden kann. Zudem stellten sich die Akteure gegenseitig Fragen. „Welche Bräuche werden in unseren Dörfern schon seit Jahrhunderten gepflegt?“, war eine von diesen.
Der Frage nach der Kultur der Freundschaft gingen die 8. und 10. Jahrgangsstufe während ihres Besuchs des Jungen Theaters in Bonn nach. Das dort gegebene Stück „Geheime Freunde“ gab ihnen die Möglichkeit, inspiriert von der Geschichte der zur Zeit des Zweiten Weltkriegs im New Yorker Exil lebenden Protagonistin Naomi, über die Frage nachzudenken, wer man ist – und vor allem wer man sein möchte. Besonders in einer Welt voller Widrigkeiten, die nicht nur die damalige Zeit einem jungen Leben entgegensetzte.
An der Comedia in Köln grübelte ihrerseits die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule Eifel nach. Und zwar über die Frage, wie Kinder und Jugendliche angesichts einer eigentlich gut gemeinten Kultur der Über- oder Unterversorgung durch die „Eltern outta Space“ befähigt werden können, die notwendige Resilienz aufzubauen.
Im Schulgebäude selbst wurde musiziert, gemalt und gespielt, unterstützt auch von Heidrun Grote, die mit ihren Erfahrungen als Schauspielerin und Leiterin der Theaterschule Nettersheim manchen Schüler:innen aus dem 9. Jahrgang ganz andere Handlungs- und Spielalternativen aufzeigte, die sich „toll anfühlten“, so der O-Ton einer Akteurin.
Auch der Autor Ralf Kramp begab sich – wieder einmal – auf den Weg zu uns. Er las spannende Stellen aus seiner Kinderbuchkrimiserie: „Der Schwarze Magier“ und zog auf diese Weise die Schüler:innen des 5. Jahrgangs in seinen Bann. So sehr, dass auch sie selbst sich in einer anschließenden Schreibwerkstatt an einer Krimigeschichte versuchten.
Zu erleben, wie an diesem einen Tag Kreativität nicht nur genossen, sondern auch freigesetzt wurde, das war beeindruckend. Die Vorfreude auf den nächsten Kulturtag, ein zukünftig fest im Programm der Gesamtschule Eifel verankerter Termin, wurde auf allen Seiten geweckt. Was für ein Glück.
Text: Rebekka Bongart