SchülerInnen des 7. Jahrgangs der Gesamtschule Eifel waren mit ihren Kameras und Handys im Blankenheimer Ortskern auf Motivsuche, haben Perspektiven ausgeleuchtet, Details hervorgehoben, Ansichten geteilt – und ihren Blick geschärft für all das Reizvolle, das der historische Ortskern Blankenheims zu bieten hat.
Der Blick durch den Sucher verändert die Wahrnehmung, befreit den Blick auf die Welt von allem Beiläufigen und fokussiert die Wahrnehmung. Während die Jugendlichen heute in einer Bilderflut schwimmen, die Bilder der Welt mit einem Mausklick zur Verfügung stehen und ihre Handyspeicher mühelose Tausende Fotos speichern, bedeutet der Auftrag, sich für ein Motiv zu entscheiden, eine ganz besondere Herausforderung.
Was lässt mich aufmerksam werden, was gefällt mir?
Welche meiner Aufnahmen wähle ich aus?
Ein Hochdruckverfahren wie der Linoldruck erscheint wie aus der Zeit gefallen. Es ist körperlich anstrengend, die Platte mit dem Schnittwerkzeug zu bearbeiten. Wenn man nicht aufpasst, schneidet man sich in den Finger. Es dauert. Es gibt kein schnelles Ergebnis. Man muss sich anstrengen. Es macht Dreck. Irgendwie lästig analog!
Vielleicht aber ist es ja gerade diese Anstrengung, dass der erste Probedruck für so viel Begeisterung und Staunen bei den Schülern sorgt!
Wenn der erste Druck die Druckerpresse verlässt, scheint sich alle Anstrengung gelohnt zu haben und die Schüler begutachten das Ergebnis kritisch, erarbeiten aus eigener Motivation heraus weitere Details.
Auch der Blick zurück im Entstehungsprozess, von der Motivsuche über die zeichnerische Annäherung bis zu den perspektivischen Herausforderungen der Architekturaufnahmen, eröffnet ganz beiläufig vielfältige darstellerische Fragestellungen und ein Nachdenken über die Aneignung der Welt durch Kunst.
Die Schülerinnen und Schüler sind stolz auf ihre Arbeit und haben in Zeiten medialer Bilderfluten wichtige ganzheitliche Erfahrungen gemacht:
Ich bin zu einem eigenen künstlerischen Ausdruck fähig und kann mir ein Bild der Welt machen!
Hier ist es – selbstgemacht!
Oh, wie schön ist Blankenheim!