Unterricht an der Gesamtschule Eifel wurde wissenschaftlich untersucht

Masterarbeit von Jana Köb

Der Unterricht an der Gesamtschule Eifel war unlängst Gegenstand einer wissenschaftlichen Master-Arbeit an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln. Auf mehr als 60 Seiten widmete sich die Lehramtsstudentin Jana Köb, die zwischenzeitlich ihr Examen abgelegt hat, dem Thema „Umsetzung von Co-Teaching an einer Gesamtschule“. Im Rahmen dieser Arbeit wurde auch das Unterrichtsverhalten von Lehrern an der Gesamtschule Eifel untersucht. Im Folgenden einige Ergebnisse aus der Master-Arbeit von Jana Köb.

Kooperation von Lehrerinnen und Lehrern steht seit einigen Jahrzenten im Fokus von Schul- und Unterrichtsentwicklung. Lehrerkooperation gilt als Antwort auf die steigenden Anforderungen an die Schule und damit verbunden einer gelingenden Inklusion. Co-Teaching ist ein Modell der Zusammenarbeit von Lehrern im Unterricht, z. B. zwischen Fachlehrern und Sonderpädagogen.

Ein Vorteil von Co-Teaching ist, dass man von dem Wissen der Kolleginnen und Kollegen lernt. Zudem ist eine vermehrte Schüler-Lehrer-Interaktion möglich; die Schüler haben zwei Ansprechpartner. Ebenso begünstigt Co-Teaching die Herstellung eines lernförderlichen Klassenklimas: vier Augen sehen mehr als zwei.

An der Gesamtschule Eifel zeigt sich die Kooperation z. B. darin, dass in der Regel jede Klasse zwei Klassenlehrer hat, die jeden Freitag in der sechsten Stunde eine gemeinsame Klassenleiterstunde haben. Einzelne Klassen haben zudem in den Hauptfächern zwei Fachlehrer, die gemeinsam und zeitgleich unterrichten. Des Weiteren sind an der GE Eifel drei Sonderpädagogen, die vereinzelt den Fachunterricht als zweite Lehrkraft unterstützen.

Ziel des Forschungsprojekts „Co-Teaching“ war es, die Qualität der unterrichtsbezogenen Kooperation zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Beobachtung an der GE Eifel zeigen, dass die Klassenleiterteams ein hohes Kooperationsniveau aufweisen und generell der Kooperation mit ihrem Kollegen positiv gegenüberstehen. Die Lehrkräfte sind gemeinsam für die Gestaltung des Unterrichts verantwortlich und teilen sich die Verantwortung für die Schüler.

Eine enge Kooperationsbeziehung äußert sich unter anderem durch das Kommunikationsverhalten der Lehrkräfte. Die Lehrkräfte kommunizieren nonverbal wie verbal miteinander, zudem finden Rücksprachen bei wichtigen organisatorischen Fragen der Schüler statt. Es existieren zwei Varianten von unterrichtsrelevanten Gesprächen unter den Lehrkräften. Zum einen offene, argumentativ abwägende Dialoge vor der Klasse. Auf diese Weise nehmen die Lehrkräfte eine Vorbildfunktion ein und führen den Schülern gewünschtes Verhalten vor. Zum anderen werden kurze Dialoge genutzt, um kleinere Absprachen zu treffen. Die Teams können alle der Stufe der Ko-Konstruktion, der höchsten Form der Zusammenarbeit, zugeordnet werden. Ko-Konstruktion basiert auf gemeinsamen Grundlagen einhergehend mit einem hohen Maß an Vertrauen und gegenseitigem Respekt. Die einzelnen Kompetenzen der Lehrkräfte werden situationsabhängig in den Unterricht eingebracht. Dies schließt einen flexiblen Umgang mit der Unterrichtsleitung ein. (wlr)

 

Mehr Informationen aus der Masterarbeit Jana Köbs gibt es hier. Forschungsprojekt Co-Teaching (PDF)

 

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Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule während einer Vollversammlung in der Aula der Schule