Als im März 2020 plötzlich alle Schulen aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus geschlossen und auf das Distanzlernen zurückgeworfen wurden, hatte das für uns als Gesamtschule Eifel auch etwas Gutes. Das umfassende Kommunikationskonzept, das von engagierten Kolleg*innen bereits im Lauf des Jahres 2019 entwickelt und mit Leben erfüllt wurde, stand schon bereit, um uns über die Zeit des erzwungenen Abstandhaltens und des Online-Lernens zu helfen.
Zentraler Bestandteil des Konzepts ist eine Sammlung von Anwendungen eines namhaften Software-Herstellers, das neben bekannten Programmen zur Bearbeitung von Texten und Erstellung von Präsentationen auch die Kommunikationsplattform Teams enthält. Diese entwickelte sich zum gemeinsamen Fokuspunkt des Online-Unterrichts an unserer Schule. Vorher wegen fehlender Notwendigkeit eher sporadisch genutzt, wurde über Teams nach dem Tag der Schließung der Schulgebäude plötzlich alles Mögliche geteilt. Hausaufgaben und deren Lösungen wurden eingescannt, vom einfachen Blatt Papier oder vom Bildschirm fotografiert, hochgeladen, kommentiert, korrigiert, besprochen und bewertet – alles auch, um im besten Fall kaum etwas ausdrucken zu müssen. Darüber hinaus nutzten Lehrkräfte die Plattform, um Kurzfilme zu verlinken, auf Podcasts oder Hörbeispiele hinzuweisen, Hinweise zu geben, Fragen zu beantworten und ab und zu auch einmal einfach da zu sein, um so die Schüler*innen nicht nur für das Lernen aus der Distanz zu motivieren, sondern ihnen überhaupt durch diese – für alle Beteiligten – schwierige Zeit zu helfen. Stellvertretend sei das Corona-Tagebuch genannt, das in diesem Rahmen und durch Verwendung der bereitstehenden Programme aus dem Engagement einer Reihe von Schüler*innen der Oberstufe entstanden ist. Es wurde anschließend professionell aufbereitet und der gesamten Schule zur Verfügung gestellt. Auch die von den Beteiligten gelobten Onlinestunden in Spanisch und Englisch mit vollständiger Klassen- bzw. Kursanwesenheit trugen erheblich dazu bei, die Verbindung untereinander nicht zu verlieren.
Als im Laufe des Sommers 2020 der Präsenzunterricht wieder langsam begann, bestand auf allen Seiten die Ansicht, dass es auch unser Kommunikationskonzept gewesen war, das uns als Schulgemeinschaft geholfen hat, die Wochen des Distanzlernens zu zwar keiner leichten, aber am Ende doch wertvollen Zeit zu machen.
Auch im ersten Halbjahr des laufenden Schuljahres unterstützt uns das Konzept. Dafür notwendig ist jedoch auch die passende Infrastruktur. Dank der Zusammenarbeit mit dem Schulträger ist die Medienausstattung gut. Seit dem Beginn des Schuljahres 2020/21 steht an beiden Standorten der lang ersehnte Anschluss ans Glasfasernetz sowie flächendeckende Versorgung mit WLAN zur Verfügung. Alle Räume sind mindestens mit Beamern und Dokumentenkameras, einige auch mit interaktiven Whiteboards bestückt. Mobile Endgeräte mit der passenden Softwareausstattung bzw. –lizenzierung stehen den Schüler*innen sowohl in Blankenheim als auch in Nettersheim zur Ausleihe zur Verfügung. Zwar ist ein großer Teil des Kollegiums inzwischen gut vertraut mit den verwendeten Programmen, auch was z.B. Installation und Problemlösung angeht, aber damit sich alle auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können, steht ein externer Dienstleister für Wartung und Support des Schulnetzes und der Endgeräte bereit.
Für die Zukunft ist auch die weitere Einbeziehung der Schüler*innen in diesen Kontext geplant, so wirken Interessierte bereits bei der Medienverwaltung mit. Auch nach außen hin sollen die Verankerung unserer Schule in der digitalen Gegenwart gemacht sichtbar und zum Beispiel Mitteilungsbildschirme zur Anzeige von wichtigen Informationen wie Vertretungs- oder Mensaplänen eingeführt werden.
Auch wenn die damit verbundenen Anstrengungen nicht nachlassen werden, können wir als Gesamtschule Eifel auf dieser sowohl konzeptionellen als auch infrastrukturellen Basis der Zukunft in Sachen digitales Lernen gelassen entgegensehen.
Auch in dieser neuerlichen Phase des Distanzlernens zum Jahresbeginn 2021 können wir auf die Arbeit der letzten Monate zurückgreifen. Das neue Konzept zum Distanzlernen bietet allen Schüler*innen, ihren Eltern und auch den Lehrkräften eine Orientierung und die Ausstattung mit Endgeräten ggf. aus dem Schulfundus ermöglicht es, eine Teilhabe am Distanzlernen für wirklich alle Lernenden zu gewährleisten.
Rebekka Bongart & Sarah Lange